Sonntag, 10. März 2013

Kinder tragen...

scheinbar muss ich schon wieder einschränken, was ich im ersten Post geschrieben habe;-) Offenbar will ich doch ein bisschen missionieren. Wir waren gestern wieder auf einem Babybasar unterwegs und da waren sie wieder - Mütter und Väter die ihr Baby/Kleinkind mit Blick nach vorne trugen. Sorry, aber da muss ich mich wirklich drüber aufregen, denn es schadet dem Kind! Flyer

Eins vorab Menschenkinder sind biologisch gesehen Traglinge. Traglinge sind Säugetierjunge (z.B. Affen, Beuteltiere, Fledermäuse), die von einem Elternteil getragen werden weil sie sich noch nicht selber fortbewegen können und auf die Betreuung und Wärme angewiesen sind, nicht in einem Nest zurückgelassen werden können. Anders als bei Nesthockern oder Nestflüchtern sind sie körperlich ganz gezielt darauf ausgerichtet ihre ersten Lebensmonate am Körper der Mutter Eltern zu verbringen und sich erst allmählich, mit steigenden Muskelkräften, von dieser zu lösen. Außerdem versichert die Bewegung beim Tragen dem Kind, dass es nicht verlassen ist und fördert so die Beruhigung.

Auch wir haben unsere Tochter von Geburt an getragen, die ersten 6 Monate ausschließlich im Tragetuch, danach auch mit einer Tragehilfe, die die anatomisch korrekte Anhock-Spreiz-Haltung unterstützt. Aber nie mit dem Gesicht nach vorne! Wenn das Kind mit zunehmendem Alter mehr sehen will, kann man sowohl mit Tuch als auch mit Tragehilfe eine Bindevariante auf dem Rücken oder (für kürzere Strecken) auf der Hüfte wählen. 

Empfehlenswert ist eine Trageberatung für diese fortgeschrittenen Bindevarianten, Basisvarianten wie die Wickelkreuztrage lassen sich auch durch ein Vorführvideo bei youtube und mit Hilfe einer anderen Tragemama sehr schnell lernen. Tragen ist längst nicht mehr öko, es gibt je nach Geschmack und persönlichem Style verschiedene Hersteller von hochwertigen Tragetüchern, die fast alle Wünsche an Materialien, Farbe und Muster ihrer Kunden erfüllen. Flagschiff ist hier die Firma Didymos, der Gründerin das Tragen in Deutschland vor rund 30 Jahren erst langsam populär gemacht. Aber auch Kokadi, Natibaby, Ellevill, Oscha, Storchenwiege und Hoppediz haben mittlerweile ihre Fans. Es empfiehlt sich auch gerade für Trageanfänger ein gebrauchtes Tuch zu kaufen, da man so nicht nur Geld spart, sondern diese Tücher bereits eingetragen sind und sich somit oft deutlich leichter verwenden lassen.

Zu den Tragehilfen verfasse ich demnächst einen eigenen Beitrag jetzt lockt die Sonne und der Grinsekuchen verlangt nach seinem Spaziergang. Zum Schluss mal ein Bild, wie friedlich sie im Tragetuch geschlafen hat.



Habt einen schönen Sonntag!

LG GrinsekuchenMum 


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